Nachdem nicht jeder zuhause den Platz hat, sich eine große mehrspurige Autobahn aufzubauen und regelmäßig mit anderen dort Rennen zu veranstalten, haben wir, ein paar Slotcar-Enthusiasten, uns im Jahre 1996 entschlossen die Sache etwas professioneller anzugehen und eine fixe Bahn aufzubauen, wo wir regelmäßige Rennen fahren konnten.
Dazu wurde zuerst einmal ein Raum benötigt, der groß genug war um eine Bahn mit ausreichender Länge aufzubauen. Idealerweise sollte es noch einen zweiten Raum geben, wo man das "Fahrerlager einrichten konnte". Nachdem alle, die damals mit von der Partie waren, aus Wien (und der Großteil davon aus dem 22. Bezirk, daher auch der ursprüngliche Name) stammte, konzentrierte sich die Suche naturgemäß auf diese Gegend. Schließlich fanden wir in der Nähe der Wiener UNO-City einen Raum der unsere Kriterien erfüllte. Durch die Nähe zur UNO-City und damit zur U1 war dieser Standort auch ideal für alle jene, die über keinen fahrbaren Untersatz verfügten.
Damit war der Grundstein gelegt und die ursprüngliche Idee zum Leben erweckt. Nachdem der angemietete Raum früher eine Waschküche war, mußten einige Umbauarbeiten getätigt werden um die notwendigen Voraussetzungen für den Aufbau einer Rennbahn zu schaffen.
Schlußendlich wurde auf einem Gestell aus Holz-Stehern eine Plattenkonstruktion aufgebaut auf der die Bahn fix montiert werden konnte. Die erste Bahn war vierspurig und aus Schienen der Firma Scalextric, die sich so im Laufe der Zeit bei jedem einzelnen angesammelt hatten, aufgebaut. Um den Platz optimal auszunutzen und eine möglichst große Bahnlänge zu erreichen, hatte diese Strecke eine Überführung (was sich später noch als Nachteil herausstellte). Die Gesamtlänge der Bahn betrug 28,5m.
Nachdem niemand ernsthaft daran dachte Runden zu zählen oder die Zeit mit einer Stoppuhr zu messen, wurde ein Computer mit einem entsprechenden Programm installiert, das die Rundenanzahl und die Rundenzeiten für alle 4 Spuren messen und aufzeichnen konnte.
Um dem ganzen noch eine etwas mehr Atmosphäre zu verpassen, wurden grüne Filzfliesen auf den Untergrund geklebt und einige Accessoires wie Bäume, Tribünen und ähnliches aufgestellt.
Nachdem alles fertiggestellt war und die ersten Proberunden gedreht waren, konnten wir daran gehen uns das Reglement für unsere erste Saison zu überlegen. Diesen Punkt hatten wir allerdings einigermaßen unterschätzt. Es kam zu endlosen Diskussionen über die Art der einzusetzenden Fahrzeuge, der zulässigen Modifikationen und des Austragungsmodus.
Schlußendlich einigten wir uns darauf, eine Rally- & Tourenwagen-Meisterschaft zu fahren. Wobei hier das Wort Tourenwagen einigermaßen frei ausgelegt wurde. Es waren alle Fahrzeuge, die im Original eine Straßenzulassung hatten, erlaubt. In der Praxis verbot das einzig und allein Formel-Fahrzeuge, GT-Fahrzeuge und Prototypen. Der Rest war zulässig. Darüberhinaus hatten wir uns geeinigt nur Fahrzeuge der Hersteller Scalextric, SCX und Ninco zuzulassen, wobei jedoch an den Fahrzeugen Modifikationen entsprechend eines ziemlich detaillierten Reglements erlaubt waren. Der Austragungsmodus für diese Meisterschaft sah vor, jedes Monat ein Rennen zu fahren, wovon dann am Jahresende die besten 8 Rennen (ab 1998 die besten 9 Rennen) gewertet wurden. Im Verlauf jedes Rennens hatte jeder Fahrer auf jeder der vier Fahrspuren je einen Laufe zu absolvieren. Alle Fahrer, die gerade kein Rennen fuhren, waren automatisch Streckenposten, die die Fahrzeuge, die aus der Bahn geworfen wurden, wieder in die richtige Fahrspur zurücksetzten.